Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte dokumentiert seit den 1960er Jahren filmisch verschiedene Themenbereiche der Alltagskultur im Rheinland wie Brauch und Ritual, Handwerk, ländliche Arbeit, Industrialisierung sowie inter- und multikultureller Alltag. Bis heute sind dabei ca. 260 Filme entstanden. Für das Portal Alltagskulturen im Rheinland wurden bisher mehr als 40 Filme sowie Zusatzmaterial in Form von Fotos und Kommentaren zu 35 Filmdokumentationen digitalisiert und beschrieben.
Seit 1962 dreht das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (LVR-ILR) bzw. seine Vorgängerinstitutionen Filmdokumentationen zum Alltagsleben von Rheinländerinnen und Rheinländern. Die bislang entstandenen etwa 260 Produktionen, die insgesamt sechs Filmreihen zugeordnet sind, zeigen Aspekte zu den (gleich lautenden) Themen Altes Handwerk im Rheinland, Brauch im Rheinland, Ländliche Arbeit im Rheinland, Industrialisierung im Rheinland, Alltagskultur im Rheinland und Kulturelles Erbe. Während in den frühen Filmen der Schwerpunkt vor allem auf die Rekonstruktion historischer Lebens- und Arbeitsweisen gelegt und eine vermeintliche Allgemeingültigkeit beansprucht wurde, dokumentieren die Filmproduktionen seit den späten 1980er Jahren aktuelle Handlungen und richten vermehrt den Fokus auf individuelle Akteur*innen. So sind die Filme zum einen Dokumente verloren gegangener oder im Verschwinden begriffener Wissensbestände, zum anderen geben sie Einblicke in aktuelle Veränderungsprozesse und sich wandelnde Lebensrealitäten der Menschen im Rheinland. Als audiovisuelle Quellen des immateriellen Kulturerbes und zentraler Bestandteil des Archivs des Alltags im Rheinland lassen sich darüber hinaus an vielen Stellen Querverbindungen zu materiellen Zeugnissen ziehen, etwa indem veranschaulicht wird, wie Geräte und Maschinen verwendet wurden und werden, die – als Museumsobjekte – ebenfalls im Portal zu finden sind.
Dem Wandel in der Aufnahmetechnik in fast 60 Jahren Filmarbeit ist geschuldet, dass die jeweiligen Originale im Archiv des Alltags des LVR-ILR je nach Herstellungszeitpunkt auf unterschiedlichen Trägermaterialien vorliegen. Da bis zum Ende der 1990er Jahre noch auf 16mm-Filmrollen gedreht wurde, ist ein Großteil der Filme auf diesen archiviert. In den folgenden Jahren kamen in vergleichsweise kurzen Abständen verschiedene Techniken und Formate zum Einsatz. So liegen Filmoriginale der 2000er und der 2010er Jahre auf BetacamSP-, DVCPro- und XDCam-Bändern vor, nur die seit 2016 gedrehten Filme werden ausschließlich auf Servern gespeichert. Da zu allen Filmen diverse Derivate hergestellt wurden, verfügt das Archiv schließlich über eine Vielzahl weiterer Bänder wie Umatic, VHS, DVD, BlueRay etc.
Die noch mit analoger Technik produzierten Filme wurden zwar bereits in früheren Jahren auf der Basis von Derivaten (z. B. Umatic-Kassetten) konvertiert, so dass fast alle Filme heute auf DVD erhältlich sind (s. https://rheinische-landeskunde.lvr.de/de/alltagskultur/alltagskultur_filme/alltagskultur_filme_info.html. Seit einigen Jahren bemüht sich das LVR-ILR jedoch, sukzessive alle analog gedrehten Filme auf Basis der Original-Bänder und -Rollen verlustfrei digitalisieren zu lassen. Dies ist umso dringlicher, da insbesondere 16mm-Rollen bereits durch Säuerungsprozesse gefährdet sind. Von den bisher so digitalisierten Filmen wird jeweils ein Master (DPX-Sequenzen) sowie ein hoch aufgelöstes (2k) Mezzanin-Format auf LTO-Bändern archiviert. Ein komprimiertes Proxy-Format schließlich dient der Veröffentlichung. Bei einem Großteil der im Portal verfügbaren Filme handelt es sich bereits um diese qualitativ deutlich besseren neueren Digitalisate.
Im Rahmen der Produktion der Filme sind stets auch diverse Begleitmaterialien wie Manuskripte, Zeitungsartikel, zum Teil Objekte, insbesondere aber Fotografien entstanden bzw. im Zusammenhang mit dem jeweiligen Filmprojekt gesammelt worden. Zusammen mit diesen Materialien bildet daher eine Filmdokumentation jeweils einen eigenen Teilbestand, der wiederum einer der Filmreihen (s. Spalte auf der rechten Seite) zugeordnet ist. Für das Portal wurden bislang vorwiegend Filmdokumentationen zu den Themenkomplexen Handwerk und Landwirtschaft ausgewählt. Insbesondere zu Brauchthemen und Freizeitkulturen werden jedoch demnächst weitere online gestellt. In der Regel wurden zu jeder Filmdokumentation neben dem eigentlichen Film (bzw. mehrerer Filmteile) eine Auswahl der Begleitfotos sowie die Filmkommentare in schriftlicher Form digitalisiert.
Für das Abspielen der Filme ist im Portal jeweils der ILR-eigene Youtube-Kanal eingebunden. In diesem sind darüber hinaus weitere für das Portal noch nicht bearbeitete Filme verfügbar: https://www.youtube.com/channel/UCXRNVcpApmIAQhL18i1a3Sw