Seit den 1970er Jahren sammelte Margret Jüssen zahlreiche Fotografien und Dokumente, die das Alltagsleben in Erftstadt-Erp in der Zülpicher Börde, widerspiegeln.
Die Sammlung Jüssen besteht aus über 2.000 Fotografien und Dokumenten wie Zeitungsartikel, Heiligenbildchen und private Unterlagen – von Schulzeugnissen bis hin zu Vereinsheften lokaler Brauchträger. Der Bestand wurde von der Sammlerin seit den 1970er Jahren in ihrem ehemaligen Wohnort Erp zusammengetragen, deckt jedoch einen zeitlichen Rahmen zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und der Wende zum 21. Jahrhundert hin ab.
Die Fotos der Sammlung Jüssen reichen bis in die 1890er Jahre zurück, dokumentieren mehr als ein ganzes Jahrhundert Dorfgeschichte und stellen damit ein einzigartiges Konvolut an Zeitdokumenten zum Alltagsleben in Erp und dessen Wandel im 20. Jahrhundert dar. Schwerpunkte der Sammlung bilden Ansichten landwirtschaftlicher Höfe, Hausansichten so-wie das Vereinsleben, praktizierte Bräuche und Festtage. Zu sehen sind somit das Dorf Erp im Wandel der Zeit sowie seine Bewohnerinnen und Bewohner bei verschiedenen Tätigkeiten wie auch bei Festen und Stationen im Lebenslauf - Kommunionen, Hochzeiten, Goldhochzeiten, Beerdigungen. Zudem zeigen die Fotos kirchliche und andere Ereignisse im Jahreslauf wie etwa Fronleichnamszüge und Karneval.
Teile der Sammlung verwendete Margret Jüssen für die Veröffentlichung in Publikationen oder zur Präsentation bei lokalen Veranstaltungen. Um die Sammlung für die Nachwelt zu erhalten, entschied sie 2014, diese dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn zu überlassen.
Die Sammlung lagerte vor ihrer Übergabe an das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in einem abgeschlossenen Spind im Erper Pfarrhaus in Kisten, Mappen, Ordnern und Kartons. Die Fotografien - teils Originalaufnahmen, teils Reproduktionen - waren im Rahmen eines Projektes der Volkshochschule sorgfältig auf Karteikarten aufgesteckt worden. Auf diesen wurden eine durchgängige Nummerierung sowie nach inhaltlichen Kriterien ge-wählte Titel vermerkt. Zudem wurden die Fotos mit Basisinformationen zu Ort, Datum und Größe der Aufnahme, sowie teilweise Bildbeschreibungen wie Namensnennungen oder auch weiteren Kontextinformationen versehen. Diese Vorarbeiten stellten eine wertvolle Hilfe bei der Erschließung durch die Beteiligten des DFG-Projektes dar.
Die Fotosammlung wurde komplett digitalisiert, für das DFG-Projekt werden zukünftig v. a. zum Komplex Landwirtschaft nach und nach Bilder ausgewählt und in das Portal eingestellt.