Mai 2024
Arbeitersiedlungen mit Nutzgärten hinter dem Haus sowie Kleingartenlagen waren in Zeiten der Industrialisierung ein probates Mittel der Sozialpolitik, um den Arbeitern die Selbstversorgung zu ermöglichen. Das Gärtnern sollte nicht nur einen Ausgleich zur harten Arbeit bieten, sondern war auch als Selbsthilfe gegen Hunger und Notstand gedacht. Bis in die unmittelbare Nachkriegszeit war zum Beispiel die Kleinhausbauweise charakteristisch für das Ruhrgebiet. Mit Nutzgarten und Kleintierhaltung knüpfte sie an ländliche Wohnformen an und bot annehmbaren Platz für den Obst- und Gemüseanbau.
In die spezielle Wohnkultur des Arbeiterwohnens im 20. Jahrhundert gibt dieser Text weitere Einblicke.
Foto: Nutzgarten hinter einem Wohnhaus einer Arbeitersiedlung, Alsdorf, um 1990. Foto: Peter Weber/LVR-ILR, CC BY 4.0 (049_170)