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ObjektMeine Gesundheits-Küche!

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Kleines, vegetarisches Kochbuch von Antonie Raab: Meine Gesundheits-Küche, Rösrath b. Köln o.J. Das Inhaltsverzeichnis enthält die Abschnitte: Suppen, Gemüse, Salate, Saucen, Puddings, Mehlspeisen, Bratenspeisen (als Fleischersatz), Bratspeisen (als süße Speise), Klöße (gekochte), Kartoffelspeisen, Milchbreie, Verschiedenes, Frühstück-Speisen und Getränke. Am Ende des Kochbuches befinden sich mehrere Seiten mit Werbeanzeigen (Maggi, Sanella, Rex-Konservengläser etc.). Auf dem Titelblatt wird die Autorin als "Besitzerin des vegetarischen und alkoholfreien Erholungsheimes 'Villa Sonnenschein'" genannt.
Kontext: Als "Begründer" des Vegetarismus in Deutschland gilt der Politiker und Publizist Gustav Struve, der 1868 in Stuttgart den ersten (und noch heute bestehenden) vegetarischen Verein gründete. Sein ein Jahr später erschienenes Buch "Pflanzenkost. Die Grundlage einer neuen Weltanschauung" wurde zu einem Grundlagenwerk einer vegetarischen Ernährungsweise. Bedeutend für die Idee einer fleischlosen Nahrungskultur war auch der evangelische Pfarrer Eduard Baltzer, der seinen 1867 gegründeten "Verein für natürliche Lebensweise" bereits zwei Jahre später in "Deutscher Verein für naturgemäße Lebensweise (Vegetarier)" umbenannte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewann der Vegetarismus in Deutschland immer mehr an Bedeutung und fand mit dem 1892 ins Leben gerufenen "Deutschen Vegetarier-Bund" in Leipzig seinen landesweiten Dachverband, der 1905 1.550 Mitglieder besaß. Die Gründe für eine fleischlose Ernährungsweise waren vor allem ethisch und/oder physiologisch motiviert. Während zum Einen das Halten und Töten von Tieren für die menschliche Ernährung kritisiert wurde, sahen andere Vertreter des Vegetarismus im Fleischkonsum die Ursache für eine Vielzahl von Krankheiten. Das Aufkommen und die Verbreitung des Vegetarismus in Deutschland ist auch eng mit der Lebensreformbewegung verbunden. Im Bereich der Ernährung standen die Reformer den Wandlungsprozessen innerhalb der Nahrungsmittelproduktion und der Ernährungsweise ablehnend gegenüber, wie etwa der Einführung von Konserven und Fertigprodukten (z.B. Fleischextrakt oder Brühwürfel). Auch sie sahen in der "industriellen" Nahrungskultur die Gründe für gesundheitliche Gebrechen und propagierten eine naturbelassene und fleischlose Ernährung ohne Genussmittel wie Tabak und Alkohol.
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