Arbeit bestimmt unser Leben. Sie sichert nicht nur unseren Lebensunterhalt durch den Lohn, den wir für sie erhalten, sie nimmt auch einen großen Teil unserer Zeit ein und ist wichtiger Faktor der Identität. Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben sich…
Die wirtschaftliche Situation der Bandweber war im 20. Jahrhundert an die jeweilige Auftragslage gekoppelt und schwankte oft stark. Dies hatte Auswirkungen auf den Lebensalltag der ganzen Familie. Vor allem die zunehmende Technisierung und daraus…
Die Bandweberei als Heimarbeit war eine Sache der ganzen Familie. Auch wenn in der Regel der Mann den Bandwebstuhl bediente wurden Frauen und Kinder in die Vor- und Nachbearbeitungen eingebunden, um die Kosten so gering wie möglich zu halten.
Leinenweberei bezeichnet eine Art der Textilproduktion, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem im ländlichen Raum weit verbreitet war. Leinen als Rohstoff für Kleidung und andere Textilien wird aus der Faser der Flachspflanze gewonnen, die…
Eine wichtige Innovation in der Bandweberei war der Motorenantrieb der zuvor manuell betriebenen Bandwebstühle. Durch eine zunehmende Automatisierung wurden die Geräte teurer, dies hatte eine Spezialisierung und Vergrößerung der Betriebe zur Folge…
Die Textilproduktion hat im Rheinland eine lange Tradition. Die Bandweberei mit ihren oft modischen Produkten war jedoch stark den konjunkturellen Schwankungen unterworfen.
„…Mode. Sie ist der beste Freund, aber auch der schlimmste Feind der Wuppertaler Industrien“. Dieses Zitat aus der „Geschichte der Bergischen Bandindustrie“ charakterisiert die noch Anfang des 20. Jahrhunderts vorherrschende Abhängigkeit der…
Durch die konjunkturelle Krise der Bandweberei wurden neue Produkte entwickelt, die bis heute nur auf Bandwebstühlen hergestellt werden. Die wirtschaftlichen Notwendigkeiten brachten so technische Innovationen hervor.
Mit Heimarbeit – auch Hausindustrie oder Hausgewerbe genannt – bezeichnet man eine Form der Erwerbsarbeit, die sich im Zuge der frühen Industrialisierung herausgebildet hat, und der eine spezifische Arbeitsteilung zwischen Handwerkern und…
Technische Innovationen führen zu strukturellen Veränderungen im Handwerk: Um 1900 hatten Heimarbeit und handwerkliche Berufe noch eine große Bedeutung, nach dem Zweiten Weltkrieg nahm diese in vielen Arbeitsbereichen ab.
Als Konkurrenz der Handwerks- und kleiner Landwirtschaftsbetriebe, aber auch als partiell notwendiger „Partner“ gestaltete sich die Geschichte der rheinischen Industriebetriebe im 20. Jahrhundert zwischen Aufstieg und Niedergang.
Regionale Produktionsschwerpunkte charakterisieren die Textilverarbeitung im Rheinland. So entstanden Zentren für Flecht-, Web- und Strickwaren ebenso wie für Samt-, Seiden- oder Wollprodukte.
Die Bandbreite der Holzverarbeitung reicht von Drechslerarbeiten bis zur Papierproduktion. Neue Materialien und neue Anforderungen bedingten einen Wandel in der Produktpalette und Herstellungsweise.
Tonpfeifen, Keramikgefäße, Dachziegel oder Kabelabdeckungen zeigen nur einen kleinen Ausschnitt des Repertoires der rheinischen Stein- und Tonverarbeitung.
Binnenfischerei und Teichwirtschaft sind mehr als die Ausübung eines Handwerks zur Nahrungsbeschaffung. Sie beinhalten gleichermaßen die Bestandspflege und Zucht. Mit der Fischerei verbunden sind zahlreiche Bräuche und Rituale.
Das Brauereiwesen und die Braukultur waren im 20. Jahrhundert starken Schwankungen unterworfen, obwohl Biertrinken durchgehend eine große Rolle spielte.
Die Ausdifferenzierung des Schneiderhandwerks fiel aufgrund der bestehenden textilverarbeitenden Industrien im Rheinland auf fruchtbaren Boden, der bis heute Bestand hat.
Die Nahrungszubereitung und -aufnahme bestimmt das tägliche Leben aller Menschen: Essen ist überlebensnotwenig und ein soziales Totalphänomen. Die Vielfalt an kulturellen Praktiken, Wertsystemen und Ernährungsmustern, die aus einem biologischen…
Vom weitestgehenden Eigenanbau der Nahrungsmittel und Besorgungen in Gemischtwarenläden mit persönlicher Bedienung wandelt sich die Lebensmittelversorgung im 20. Jahrhundert zu Einkäufen in großen Supermärkten und Discountern. Grund hierfür sind vor…
„… mit Gemüse, z.B. versch. Kohlsorten (Weißkohl, Rotkohl, Wirsing) ferner Bohnen und Erbsen, ferner Zwiebel, Porree, rote Beete sowie Frühkartoffeln, Salat, Gurken. Hühnerhaltung und vielfach 1 bis 2 Ziegen.“ Nicht nur Arnold S. berichtet aus…
In den 1950er Jahren lockte Bosch mit einem Flyer Hausfrauen bzw. ihre Männer zum Kauf eines modernen Kühlschranks. Die Firma versprach „zuverlässige Kühlleistung bei geringem Stromverbrauch“, „praktische Ausstattung“, „selbsttätige…
Die Brotscheiben im Toaster, die Pfanne auf dem Gas- oder Elektroherd oder die mit der Mikrowelle aufgewärmte Mahlzeit - moderne Küchengeräte bilden für uns heute einen alltäglichen und selbstverständlichen Bestandteil der Nahrungszubereitung. Dies…
Kochen und Backen sind, ebenso wie andere Tätigkeiten im Haushalt, kulturell gelernt und werden meist ohne größere Reflektion umgesetzt. Dabei sind Muster wirksam, die oft aus der Kindheit übernommen wurden.
Kochen als kulturelle Praktik ist geprägt von den technischen Möglichkeiten, den dazu notwendigen Hilfsmitteln, deren Verfügbarkeit und nicht zuletzt den zeitgemäßen Normen und Regeln im Zusammenhang mit der Zubereitung von Gerichten.
Reklame ist keine Erfindung des 19. oder gar 20. Jahrhunderts. Vielmehr ist die öffentliche Präsentation einer Ware seit jeher Teil des Verkaufsprozesses. Doch erreichte sie in den letzten 200 Jahren durch die Verbreitung und immer intensivere…
So vielschichtig und privat die unterschiedlichen Wohnformen auch sind, es gibt Gemeinsamkeiten im Wandel und in der Struktur. Prägend vor allem im 20. Jahrhundert sind soziale Repräsentation und individuelle Rückzugsmöglichkeiten, Grenzen und…
„Pax“, „Ivar“ und „Billy“ – jeder kennt sie und Viele nennen sie ihr Eigen. Doch woher kamen die Möbel, bevor es Ikea und all die anderen Möbeldiscounter gab? Wie und wo man seine Möbel kaufte, hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts ebenso radikal…
Die Möbelindustrie im Bergischen Land entwickelte sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem eigenen Wirtschaftszweig. Im Schatten von stark wachsenden Industriesparten wie der Metallverarbeitung oder dem Textilgewerbe konnte sie jedoch nie an…
Die in der Nachkriegszeit einsetzende Ausdifferenzierung der Gesellschaft führte erstmals zu einem breit gefächerten Nebeneinander von modernem Interieur und historisierendem Mobiliar.
In dem einen Buffetschrank verstauben Farbdosen, im anderen lagern Bücher – Was geschieht mit den Dingen, wenn sie ihren ursprünglichen Nutzen verlieren, wenn sie zwar nicht defekt, aber aus der Mode gekommen sind?
Finanzieller Wohlstand spiegelte sich verstärkt ab den Wirtschaftswunderjahren im Mobiliar und technischen Produkten wider. Der soziale Aufstieg sollte Besuchern gerade auch mit der Inneneinrichtung vermittelt werden.
Was hat der Garten einer Bandweberin mit ihrer Arbeit zu tun? Woher kommen die unterschiedlichen Bedeutungen von Eiern bei Bräuchen und Ritualen? Wie hängen Hygienevorstellungen und die Einrichtung von Badezimmern zusammen?
Erfahren Sie hier, welche…
Menschen, als Akteure des Alltags, stehen im Mittelpunkt von Alltagskulturen – auch im Rheinland. Ihre jeweiligen Lebensrealitäten sind sowohl Spiegel als auch Grundlage gesellschaftlich übergeordneter Prozesse.
Eisblumen an Wohnraumfenstern gehören nicht nur im Rheinland der Vergangenheit an. Der Wandel von Heiz- und Klimatechniken schritt im letzten Jahrhundert rasant voran und veränderte auch die Räumlichkeiten.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Sauberkeit im Haushalt zu einer wichtigen gesellschaftlichen Norm. Zunehmende Technisierung der Geräte seit den 1960er Jahren änderten zwar die Arbeitsweise, nicht aber die Rollenverteilung.
Heute kann man nahezu jedes beliebige Wäschestück in der Waschmaschine reinigen und spart sich so wöchentlich mindestens einen aufwendigen und körperlich anstrengenden Arbeitstag, wie er noch bis weit ins 20. Jahrhundert Gang und Gäbe war.
So alltäglich und doch so neu: Spezielle Räume zum Baden, Duschen und zur Nutzung der Toilette sind eine junge Entwicklung. Badezimmer etablierten sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts flächendeckend.
Erst mit den neu errichteten Wohnungen und Häusern der Nachkriegszeit wird das Kinderzimmer ein fester Bestandteil des Wohnraums. Mit der Zeit verschoben sich Fragen seiner Ausgestaltung und Funktion von den Erwachsenen hin zu den Kindern als…
Puppenhäuser und Puppenstuben erfreuen sich seit langer Zeit nicht nur in Kinderzimmern, sondern auch als begehrte Sammlerobjekte großer Beliebtheit. Sie sind immer auch ein Spiegel gesellschaftlicher, sozialer, modischer und technischer…
Grundig, SABA und Telefunken sind Traditionsunternehmen der deutschen Unterhaltungselektronik, mit deren Namen viele Menschen ihre ersten Radio-, Schallplatten- und Fernseherlebnisse verbinden. Vormals eine Rarität, sind Unterhaltungsgeräte heute…
Arbeitsstätte, Anbaugebiet und Erholungsort – der Garten erfuhr im Laufe des 20. Jahrhunderts einen Funktions- und Gestaltungswandel. Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren führten enorme Wandlungsprozesse in Gesellschaft, Bau- und Wohnkultur…
Die Industrialisierung war Auslöser für weitreichende gesellschaftliche Veränderungen. Vor allem im täglichen Leben der Arbeiterinnen und Arbeiter vollzog sich ein deutlicher Wandel. Ihre Lebensverhältnisse und Vorstellungswelten, aber auch Probleme…
Menschen, die ins Rheinland fliehen, lebten und leben meist in beengten Wohnungen und Übergangslösungen. Weit verbreitet waren Wellblechhütten oder Container.
Der Friedhof gilt als Ort des Todes, als Ort der Trauernden und als Ort der Ruhe. Waren Friedhöfe bis ins 18. Jahrhundert zentral im Siedlungskern gelegen, rückten sie danach an die Ortsränder. Die rund 30.000 Friedhöfe in Deutschland zeigen den…
Der Alltag wird durchbrochen durch herausgehobene Termine, an denen wir feiern, aufwendig essen oder uns besonders kleiden. Warum bestehen diese Termine, wie sind sie historisch entstanden und was macht sie heute aus?
Bis ins 20. Jahrhundert erfolgte die Geburt in aller Regel zu Hause mit Hilfe einer Hebamme und Nachbarinnen. Da man aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse den Geburtstermin nur sehr grob bestimmen konnte, war dieses System gegenseitiger Hilfe…
40 Tage vor Ostern, am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige, vorösterliche Fastenzeit, die an die Leiden Christi erinnern soll, und am Karsamstag endet. Im Rheinland wird noch heute das symbolische Auswaschen der Geldbeutel der Karnevalisten, die…
Die christlichen Osterfeiertage Karfreitag und Ostermontag, die in allen deutschen Bundesländern gesetzliche Feiertage sind, werden heute vielfältig und auf ganz unterschiedliche Weisen gefeiert oder auch nicht besonders begangen. Was an Ostern…
In einigen Orten in der Voreifel – zum Beispiel in Linz – ziehen auch im 21. Jahrhundert an Karfreitag Kinder mit Ratschen oder Klappern durch den Ort und übernehmen das Geläut der Glocken. Der Vorstellung nach sind die Glocken in dieser Zeit nach…
Der 11. November ist schon in seiner numerischen Form ein auffälliges Datum: eine doppelte Elf, viermal hintereinander eine Eins. Von daher verwundert es eigentlich nicht, dass dieser Tag besonders gestaltet wird: die einen, vor allem Kinder, ziehen…
Das vielleicht berühmteste literarische Denkmal hat Ottfried Preußler ihr gesetzt: Der Kaffeemühle. In dem Kinderbuch „Der Räuber Hotzenplotz“ stiehlt ebenjener, Kasperles Großmutter ihre geliebte Kaffeemühle. Diese ist etwas ganz besonderes, denn…
Eines der am häufigsten und in unterschiedlichsten Kontexten auftauchenden Schlagworte zu Alltagskulturen im Rheinland ist das Ei. Eierspeisen in allen Variationen sind ebenso beliebt in der traditionellen ländlichen Küche wie in modernen…
Die Fotografie hat sich gewandelt: Mit zunehmender Technisierung wurden auch die Möglichkeiten der Fotoapparate und somit der Fotografie ausgeweitet. Fotografieren und fotografiert werden ist nicht mehr nur wenigen Personen vorbehalten, sondern…
„Wandel im ländlichen Raum 1900-2000“ – so der inhaltliche (Unter-)Titel des von der DFG geförderten Pilotprojektes zum Portal Alltagskulturen im Rheinland. Während die zeitliche Begrenzung zunächst eindeutig erscheint, so lässt sich für den …
Die Bandweberin Maria Thiemann betrieb die 1870 von ihrem Großvater August Thiemann gegründete Bandweberei in Wuppertal-Ronsdorf seit 1928 in dritter Generation. 1970 gab sie den Betrieb auf. 1987 erfolgte der Abbau des Gebäudes, ab 1990 der…
Andreas H., geboren 1980, ist ein gelernter Textilmaschinenführer aus Hattingen an der Ruhr. Seit 2010 ist er bei der Etikettenweberei Bornemann in Wuppertal als Bandweber tätig.
Maria P., geboren 1987 auf Rügen, ist gelernte Bürokauffrau sowie Fachkraft für Lager und Transport. Zurzeit ist sie als Mitarbeiterin der Bornemann-Etiketten GmbH in Wuppertal in der Abteilung Rollerei und Qualitätssicherung beschäftigt.
Walter Abram, geboren 1952 in Schleswig-Holstein, ist ein ehemaliger Bandweber aus Wuppertal. Seine Lehre absolvierte er bei der Bandweberei Kruse & Söhne in Wuppertal-Unterbarmen. Zwischen 1979 und 1994 war er Angestellter der Firma Gebrüder Jaeger…
Fritz Römer junior war Gastwirt mit Herz und Seele. Er betrieb seine von den Großeltern um 1880 gegründete Gaststätte fast 60 Jahre bis zu seinem Tod 1991. Das LVR-Freilichtmuseum Lindlar erwarb das Gebäude und das Originalinventar im Jahr 1996 und…
Die Geschichte der Familie Peters mit ihren zwei Standbeinen in der Landwirtschaft und im Transportwesen ist ein Beispiel für den Strukturwandel im ländlichen Raum im 20. Jahrhundert.
Die Wohngeschichte der Familie Reinsch, die zu Beginn der 1970er Jahre einen Bungalow in einem Neubaugebiet in Quadrath-Ichendorf errichtete und bezog, steht beispielhaft für den enormen Wandel in der Bau- und Siedlungsgeschichte im ländlichen Raum…
Das 20. Jahrhundert hat in immer kürzer werdenden Zeitabschnitten radikale Wandlungsprozesse erlebt, die auf alltagskulturelle Kontexte gravierend einwirkten und unsere Gesellschaft als Ganzes geprägt haben. Diese Prozesse können durch übergeordnete…
Betrachtet man das Bandweberhaus im LVR-Freilichtmuseum Lindlar, so wirkt das Haus sauber und aufgeräumt. Nur einige der Gegenstände lassen erkennen, dass sie häufig genutzt wurden und erst bei näherem Hinsehen fällt auf, wie beengt das Kochen in…
An den „tollen Tagen“ steht die Welt im Rheinland Kopf: Narren übernehmen die Rathäuser, die Straßen sind gefüllt von Umzügen und Feiernden. Schon Monate vorher beginnt der Sitzungskarneval in den großen und kleinen Ortschaften. Der Brauch prägt das…
Ackerbau und Tierhaltung sowie die Verarbeitung der durch sie gewonnenen Rohstoffe bilden die zentralen Pfeiler der Landwirtschaft, die am Beginn fast aller unserer Lebensmittel stehen. Die damit einhergehende Arbeit auf den Höfen, in den Ställen…
Die agrarpolitische Ausgestaltung in Deutschland durchlief im 20. Jahrhundert verschiedene Phasen, wobei der Einfluss der Politik stetig zunahm - von der Kaiserzeit, über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die Bundesrepublik bis hin zur…
Zusätzlich zu den schwerlich beeinflussbaren Schlechtwetterlagen und den daraus resultierenden Missernten, sorgten im 20. Jahrhundert vor allem zwei Weltkriege für Mangel und Hunger. Politik und Landwirtschaft versuchten durch verschiedenste…
Der kleine „Elfer Deutz“ wirkt heute neben den großen, multifunktionalen landwirtschaftlichen Zugmaschinen wie ein Spielzeugauto. Für seine Käufer in den 1930er Jahren bedeutete er jedoch eine Revolution auf dem Feld, denn in der ersten Hälfte des…
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit veränderte sich das bäuerliche Leben und Arbeiten im Zuge rasanter technischer Fortschritte auf grundlegende Weise. Zudem wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der…
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Voraussetzungen für die Schulbildung besonders in den ländlichen Gebieten Deutschlands oft schlecht oder gar nicht gegeben. Dies galt auch für das Rheinland, das ab 1815 zum preußischen Staat gehörte. Zwar…
In Supermärkten und Discountern sind Lebensmittel mit einem Bio-Siegel inzwischen ein vertrautes Bild. Sie alle vereint die nachhaltige Erzeugung, die sich durch den Anbau geeigneter Fruchtfolgen, den Verzicht auf chemischen oder synthetischen…
Die Bodenbearbeitung ist eine grundlegende Kulturtechnik, ohne welche die menschliche Ernährung nicht sicherzustellen wäre: gegessen wird, was der Boden, was das Feld und der Garten hergeben. Somit ist auch die Beschaffenheit und Aufteilung des…
Der Anbau von Getreide galt lange Zeit als unabdingbar für die eigenständige Versorgung der Landwirte ebenso wie für den Verkauf zur Grundversorgung der nicht bäuerlichen Bevölkerung. Das Wort kommt vom Mittelhochdeutschen „getregede“, eigentlich …
Äädappel, Pipper, Grumbiere. Belana, Laura, Linda, Nicola oder Gunda. So unterschiedlich ihr Name ist, so verschieden ist auch ihre Verwendung und ihr Aussehen. Auch wenn die Kartoffel als geradezu „typisch deutsch“ gilt und Kartoffelgerichte als…
Bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Rheinland gibt es weit mehr Ackerflächen zum Anbau von Getreide als Weiden und Wiesen. Zudem dienen nicht alle diese Grünflächen ausschließlich der Beweidung durch Tiere. Trotzdem spielt die Viehhaltung…
Eine Frau auf dem Melkschemel war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kein seltenes Bild in den Ställen des Rheinlands. Die Abrahmung der frisch von Hand gemolkenen Milch erfolgte dabei durch bereits industriell produzierte Rahmschüsseln oder…
Blühende Apfel- und Kirschbäume scheinen im Frühling im ganzen Rheinland Betrachterinnen und Betrachter zu erfreuen. Der professionelle Anbau, der sich von Streuobstwiesen zu Plantagen verlagerte, hat hier jedoch stets nur einen kleinen Teil der…
Hoch mit Rüben beladene Anhänger und durch herabfallende Erde verschmutzte Landstraßen sind im Herbst bis heute ein vertrauter Anblick im Rheinland. Der Zuckerrübenanbau hat hier seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine herausragende wirtschaftliche…
Kraut, als Obst- oder Zuckerrübensirup, hat bereits lange seinen Platz auf den Speiseplänen im Rheinland, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts neben den Niederlanden und Ostbelgien ein Zentrum der Krautproduktion war. Dabei ist es zum einen ein gutes…
Peter Weber senior (1878-1960) fotografierte etwa 30 Jahre lang das Geschehen in seiner Heimatregion, vor allem in Wershofen im rheinland-pfälzischen Teil der Eifel unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Fast 2.300 Glasnegative sind…
Wie wurde das Kochen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlernt, als es weder das Fernsehen, noch Radiosendungen, geschweige denn das Internet gab, und Kochbücher ein teures Vergnügen waren? Aufschluss darüber kann ein Zufallsfund geben, der sich als…
Nähert man sich der Hofanlage am Rand von Udenbreth, einem Ortsteil der Gemeinde Hellenthal in der Nordeifel, sieht man schon von weitem, dass hier gerade renoviert wird. Vor dem Haus, im ehemaligen Stalltrakt und im Garten stapeln sich Bretter,…
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geboren, lassen sich an Hedwig W.s Leben und dem ihrer Familie die Veränderungen in der Landwirtschaft nachvollziehen, von denen viele kleine Höfe im ländlichen Raum betroffen waren.
Die Entwicklung der Firma Bremicker aus Kierspe steht exemplarisch für die Geschichte vieler kleiner Betriebe, die nach 1860 entstanden. Über einen Zeitraum von fast 100 Jahren lassen sich die Veränderungen in der Landtechnik anhand dieses…
Das Köhlereiwesen ist ein in Deutschland kaum noch betriebenes Handwerk. Die Arbeit ist gesundheitsschädlich und hart, die Umwelt wird geschädigt, der Gewinn ist zu gering. Und doch gehört das Köhlerhandwerk zum immateriellen Kulturerbe in…
Mit gesellschaftlichen Veränderungen haben sich auch die Maibräuche gewandelt. Teils wurden sie modernisiert, teils wurde versucht, sie in einer überlieferten Version beizubehalten. Einen tragenden Teil übernehmen mittlerweile Junggesellenvereine,…
Welche Nahrungsmittel verwendet, wie sie serviert werden, zu welchem Anlass sie bereitet und nicht zuletzt wie die fertige Mahlzeit bezeichnet wird, ist nicht nur abhängig vom individuellen Geschmack, sondern auch von sozialer Gruppe, Region und…
Während die Gerichte und Mahlzeiten im Lauf des 20. Jahrhunderts aufgrund der Globalisierung einem radikalen Wandel unterlagen, ist für die Getränke eine größere Konstanz zu verzeichnen. Wie die Speisenzubereitung, war auch das Trinkverhalten auf…
Wie viele Mahlzeiten ein Mensch im Laufe eines Tages, einer Woche, eines Jahres oder Lebens zu sich nimmt, hängt neben der saisonalen Verfügbarkeit von Lebensmitteln sowie den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor allem von kulturellen Faktoren ab…
Tischrituale zeigten und zeigen, dass Essen für den Menschen stets mehr bedeutet, als nur das Stillen seines Hungers. Sie sind Teile eines Regelwerks, das Essen zu einem sozialen Ereignis werden lässt.
Aus dem Alltag herausgehobene Anlässe werden nicht nur mit Brauchhandlungen gekennzeichnet, mit ihnen geht fast immer auch ein besonderes, festliches Essen einher. Die Gerichte, Gebäcke und auch Getränke dieser Tage werden oft mit großem Aufwand…
Die Ausgestaltung des Platzes, an dem gegessen wird, sagt viel über die Wertsetzung der Mahlzeit und der sozialen Situation aus. Dekoration und das Anrichten von Speisen unterliegen dabei gesellschaftlichen Normen.
Wer isst, der tut das im privaten Haushalt in der Regel in der Küche, dem Esszimmer oder dem Wohnzimmer, manchmal auch in anderen Räumen oder im Freien. Beim Kochen und Essen spielte und spielt die Küche eine zentrale Rolle.
Das Essen außer Haus war nicht nur in Gaststätten, sondern vor allem unter freiem Himmel oder am Arbeitsplatz üblich. Dabei wurde das Essen zuhause vorbereitet und dann unterwegs gegessen. Erst mit zunehmendem Wohlstand wurde es breiteren…
Wachsender Wohlstand, industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln, sich wandelnde Arbeitswelten und eine globalisierte Wirtschaft veränderten die Essgewohnheiten der Menschen im Rheinland im 20. Jahrhundert tiefgreifend. Doch mit mehr…
Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts besaß die optimale Verwertung von Lebensmitteln aufgrund des ständigen Mangels in breiten Bevölkerungsschichten große Bedeutung. Angebot und Verarbeitung der Produkte erfolgten saisonal und regional. Dank…
Als einzige kulturwissenschaftliche Institution in Deutschland legt das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte seit fast 60 Jahren einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die filmische Dokumentation und Erforschung des immateriellen…
Die Entwicklung des Brotbackens und des Bäckerhandwerks war und ist eng verknüpft mit den Veränderungen in der Selbstversorgung, im Einzelhandel und der Lebensmittelindustrie.
Bandweberei bezeichnet die Technik zur Herstellung von gewebten schmalen Bändern und Borten. Die Webtechnik unterscheidet sich nicht von der Webtechnik breiter Stoffe: Zwei Fadensysteme – Kettfaden und Schussfaden – überkreuzen sich rechtwinklig und…
Für die Bandweber im Bergischen Land änderten sich durch Industrialisierungs- und Modernisierungsprozesse im 20. Jahrhundert die Arbeitsabläufe und die Anforderungen an ihr Wissen um handwerkliche und technische Fähigkeiten fundamental.
Spielzeug ist mehr als ein bloßer Zeitvertreib für Kinder. In Baukästen, Puppen und Gesellschaftsspielen drücken sich oftmals zeitgenössische Charakteristiken, Normen und Wunschvorstellungen der Menschen aus.
Spielplätze sind selbstverständlicher Teil der Lebenswelt unserer Kinder. Doch handelt es sich dabei um ein relativ junges Phänomen und Rutsche, Schaukel und Klettergerüst verändern sich kontinuierlich weiter und transportieren so gesellschaftliche…
Handheld-Konsolen: sie sind klein, praktisch und portabel. Im Zuge des Booms von elektronischen Spielgeräten erreichten sie in den 1970er- bis 1990er-Jahren ihren Höhepunkt. Besonders die Erfindung des Gameboys von Nintendo veränderte das digitale…
Der Schneemann wandelte sich im Laufe der Zeit vom personifizierten Winter hin zu einem lustigen Kinderfreund. Heute ist er ein beliebtes Winter- und Weihnachtsmotiv.
Jahrmärkte sind außeralltägliche Erlebnisorte, die ihren Besucher*innen ein buntes Unterhaltungsangebot bieten: Speise- und Getränkebuden prägen das Erscheinungsbild ebenso wie die unterschiedlichsten Fahrgeschäfte. Oftmals werden diese Märkte von…
Freizeit, als Phase der Nicht-Arbeit, der Regeneration und Erholung ist für uns heute selbstverständlich. Wir füllen diese Zeit mit unterschiedlichsten Aktivitäten und Erlebnisse, je nach Alter und Interessen können wir frei wählen. Die…
In den Unterhaltungsangeboten eines Jahrmarkts spiegeln sich Zeitgeist und jeweils geltende Werte. So sind die Attraktionen der Fahrgeschäfte aufs Engste mit dem technischen Fortschritt verknüpft. In der Tabuisierung von Shows und Spielen mit…
Margret Jüssen sammelte seit den 1970er Jahren historische Fotografien, Zeitungsartikel, Heiligenbildchen und private Unterlagen – ihr Ziel war es, diese Zeitzeugnisse für die Nachwelt aufzubewahren.
Alltag, das meint all das, was für uns ganz selbstverständlich ist, was unser Leben ausmacht und worüber wir meist kaum nachdenken. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Schwerpunktthemen des Portals: Arbeiten, Essen, Wohnen und Feiern. Wie…