Technische Innovationen führen zu strukturellen Veränderungen im Handwerk: Um 1900 hatten Heimarbeit und handwerkliche Berufe noch eine große Bedeutung, nach dem Zweiten Weltkrieg nahm diese in vielen Arbeitsbereichen ab.
Die Ausdifferenzierung des Schneiderhandwerks fiel aufgrund der bestehenden textilverarbeitenden Industrien im Rheinland auf fruchtbaren Boden, der bis heute Bestand hat.
Das Köhlereiwesen ist ein in Deutschland kaum noch betriebenes Handwerk. Die Arbeit ist gesundheitsschädlich und hart, die Umwelt wird geschädigt, der Gewinn ist zu gering. Und doch gehört das Köhlerhandwerk zum immateriellen Kulturerbe in…
Die Entwicklung des Brotbackens und des Bäckerhandwerks war und ist eng verknüpft mit den Veränderungen in der Selbstversorgung, im Einzelhandel und der Lebensmittelindustrie.
Mit Heimarbeit – auch Hausindustrie oder Hausgewerbe genannt – bezeichnet man eine Form der Erwerbsarbeit, die sich im Zuge der frühen Industrialisierung herausgebildet hat, und der eine spezifische Arbeitsteilung zwischen Handwerkern und…
Bandweberei bezeichnet die Technik zur Herstellung von gewebten schmalen Bändern und Borten. Die Webtechnik unterscheidet sich nicht von der Webtechnik breiter Stoffe: Zwei Fadensysteme – Kettfaden und Schussfaden – überkreuzen sich rechtwinklig und…
Leinenweberei bezeichnet eine Art der Textilproduktion, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem im ländlichen Raum weit verbreitet war. Leinen als Rohstoff für Kleidung und andere Textilien wird aus der Faser der Flachspflanze gewonnen, die…
Walter Abram, geboren 1952 in Schleswig-Holstein, ist ein ehemaliger Bandweber aus Wuppertal. Seine Lehre absolvierte er bei der Bandweberei Kruse & Söhne in Wuppertal-Unterbarmen. Zwischen 1979 und 1994 war er Angestellter der Firma Gebrüder Jaeger…
Für die Bandweber im Bergischen Land änderten sich durch Industrialisierungs- und Modernisierungsprozesse im 20. Jahrhundert die Arbeitsabläufe und die Anforderungen an ihr Wissen um handwerkliche und technische Fähigkeiten fundamental.
Die Bandweberin Maria Thiemann betrieb die 1870 von ihrem Großvater August Thiemann gegründete Bandweberei in Wuppertal-Ronsdorf seit 1928 in dritter Generation. 1970 gab sie den Betrieb auf. 1987 erfolgte der Abbau des Gebäudes, ab 1990 der…
Die Bandweberei als Heimarbeit war eine Sache der ganzen Familie. Auch wenn in der Regel der Mann den Bandwebstuhl bediente wurden Frauen und Kinder in die Vor- und Nachbearbeitungen eingebunden, um die Kosten so gering wie möglich zu halten.
Als Konkurrenz der Handwerks- und kleiner Landwirtschaftsbetriebe, aber auch als partiell notwendiger „Partner“ gestaltete sich die Geschichte der rheinischen Industriebetriebe im 20. Jahrhundert zwischen Aufstieg und Niedergang.
Regionale Produktionsschwerpunkte charakterisieren die Textilverarbeitung im Rheinland. So entstanden Zentren für Flecht-, Web- und Strickwaren ebenso wie für Samt-, Seiden- oder Wollprodukte.
Die Bandbreite der Holzverarbeitung reicht von Drechslerarbeiten bis zur Papierproduktion. Neue Materialien und neue Anforderungen bedingten einen Wandel in der Produktpalette und Herstellungsweise.
Tonpfeifen, Keramikgefäße, Dachziegel oder Kabelabdeckungen zeigen nur einen kleinen Ausschnitt des Repertoires der rheinischen Stein- und Tonverarbeitung.
Binnenfischerei und Teichwirtschaft sind mehr als die Ausübung eines Handwerks zur Nahrungsbeschaffung. Sie beinhalten gleichermaßen die Bestandspflege und Zucht. Mit der Fischerei verbunden sind zahlreiche Bräuche und Rituale.
Das Brauereiwesen und die Braukultur waren im 20. Jahrhundert starken Schwankungen unterworfen, obwohl Biertrinken durchgehend eine große Rolle spielte.
„… mit Gemüse, z.B. versch. Kohlsorten (Weißkohl, Rotkohl, Wirsing) ferner Bohnen und Erbsen, ferner Zwiebel, Porree, rote Beete sowie Frühkartoffeln, Salat, Gurken. Hühnerhaltung und vielfach 1 bis 2 Ziegen.“ Nicht nur Arnold S. berichtet aus…
So vielschichtig und privat die unterschiedlichen Wohnformen auch sind, es gibt Gemeinsamkeiten im Wandel und in der Struktur. Prägend vor allem im 20. Jahrhundert sind soziale Repräsentation und individuelle Rückzugsmöglichkeiten, Grenzen und…
„Pax“, „Ivar“ und „Billy“ – jeder kennt sie und Viele nennen sie ihr Eigen. Doch woher kamen die Möbel, bevor es Ikea und all die anderen Möbeldiscounter gab? Wie und wo man seine Möbel kaufte, hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts ebenso radikal…
Die Möbelindustrie im Bergischen Land entwickelte sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem eigenen Wirtschaftszweig. Im Schatten von stark wachsenden Industriesparten wie der Metallverarbeitung oder dem Textilgewerbe konnte sie jedoch nie an…
Finanzieller Wohlstand spiegelte sich verstärkt ab den Wirtschaftswunderjahren im Mobiliar und technischen Produkten wider. Der soziale Aufstieg sollte Besuchern gerade auch mit der Inneneinrichtung vermittelt werden.
Heute kann man nahezu jedes beliebige Wäschestück in der Waschmaschine reinigen und spart sich so wöchentlich mindestens einen aufwendigen und körperlich anstrengenden Arbeitstag, wie er noch bis weit ins 20. Jahrhundert Gang und Gäbe war.
Die Wohngeschichte der Familie Reinsch, die zu Beginn der 1970er Jahre einen Bungalow in einem Neubaugebiet in Quadrath-Ichendorf errichtete und bezog, steht beispielhaft für den enormen Wandel in der Bau- und Siedlungsgeschichte im ländlichen Raum…
Das 20. Jahrhundert hat in immer kürzer werdenden Zeitabschnitten radikale Wandlungsprozesse erlebt, die auf alltagskulturelle Kontexte gravierend einwirkten und unsere Gesellschaft als Ganzes geprägt haben. Diese Prozesse können durch übergeordnete…
Ackerbau und Tierhaltung sowie die Verarbeitung der durch sie gewonnenen Rohstoffe bilden die zentralen Pfeiler der Landwirtschaft, die am Beginn fast aller unserer Lebensmittel stehen. Die damit einhergehende Arbeit auf den Höfen, in den Ställen…
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Voraussetzungen für die Schulbildung besonders in den ländlichen Gebieten Deutschlands oft schlecht oder gar nicht gegeben. Dies galt auch für das Rheinland, das ab 1815 zum preußischen Staat gehörte. Zwar…
Kraut, als Obst- oder Zuckerrübensirup, hat bereits lange seinen Platz auf den Speiseplänen im Rheinland, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts neben den Niederlanden und Ostbelgien ein Zentrum der Krautproduktion war. Dabei ist es zum einen ein gutes…
Die Entwicklung der Firma Bremicker aus Kierspe steht exemplarisch für die Geschichte vieler kleiner Betriebe, die nach 1860 entstanden. Über einen Zeitraum von fast 100 Jahren lassen sich die Veränderungen in der Landtechnik anhand dieses…
Das Essen außer Haus war nicht nur in Gaststätten, sondern vor allem unter freiem Himmel oder am Arbeitsplatz üblich. Dabei wurde das Essen zuhause vorbereitet und dann unterwegs gegessen. Erst mit zunehmendem Wohlstand wurde es breiteren…
Als einzige kulturwissenschaftliche Institution in Deutschland legt das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte seit fast 60 Jahren einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die filmische Dokumentation und Erforschung des immateriellen…
Mit den Filmen der Reihe „Altes Handwerk im Rheinland“ versuchten die Filmemacher*innen des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte (bzw. seiner Vorgängereinrichtungen) in Bonn, vor dem Hintergrund der Entwicklung zur industriellen…
Der Bestand Filmdokumentationen „Solinger Schneidwarenindustrie“ setzt sich aus vier Farbfilmen, zugehörigen schriftlichen Kommentaren sowie 112 Dias in Farbe und 665 Fotos in Schwarzweiß zusammen.
Im Zeitraum von 1962 bis 2001 entstanden in der Reihe „Brauch im Rheinland“ insgesamt 48 Filme, die religiöse und weltliche Bräuche und Rituale in den Mittelpunkt stellten, die als besonders charakteristisch oder identitätsstiftend für die Region…
Der Bestand des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte zur Filmdokumentation „Glockengießen“ setzt sich aus zwei Filmteilen (Farbe), zugehörigen Filmkommentaren in schriftlicher Form sowie 168 Farbdias, 946 Schwarzweißfotos und 71…
Zu dem Bestand „Die Tonpfeifenbäckerei“ des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte gehören drei Schwarzweißfilme, jeweils ein zugehöriger schriftlicher Filmkommentar sowie 202 Schwarzweißfotografien.
In der Sammlung Ruland finden sich zahlreiche Fotografien des ehemaligen LVR-Mitarbeiters Dr. Josef Ruland. Die Fotografien sollen das Leben und Arbeiten in Mayen-Kehrig in der Eifel im Jahr 1958 dokumentieren.
Ein Farbfilm, ein schriftlicher Kommentar sowie 205 Schwarzweißfotografien bilden den Bestand „Die Mausefallenmacher“ des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte.
Der vollständig digitalisierte Bestand Filmdokumentation „Dreibordnachen auf den Netteseen“ des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte besteht aus einem Farbfilm, einem Filmkommentar in schriftlicher Form sowie 221 Schwarzweißfotos und…
Der Bestand Filmdokumentation „Die Arbeit der Bandwirker im Bergischen Land“ umfasst einen zweiteiligen Farbfilm aus dem Jahr 1975, welcher die Arbeit der Hausbandweber im Bergischen Land rekonstruiert. Dazu gehören auch 14 Schwarzweißfotografien…
Zwischen 1974 und 2003 befragte das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in insgesamt 31 Umfragen Rheinländerinnen und Rheinländer zu verschiedenen alltagskulturellen Themen. Der Quellenbestand im Portal umfasst bislang drei Umfragen…
Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte dokumentiert seit den 1960er Jahren filmisch verschiedene Themenbereiche der Alltagskultur im Rheinland wie Brauch und Ritual, Handwerk, ländliche Arbeit, Industrialisierung sowie inter- und…
Bänder und Bandmuster seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bilden den Bestand. Es sind sowohl klassische Modebänder als auch moderne Bänder etwa für die Medizintechnik enthalten.