Menschen, als Akteure des Alltags, stehen im Mittelpunkt von Alltagskulturen – auch im Rheinland. Ihre jeweiligen Lebensrealitäten sind sowohl Spiegel als auch Grundlage gesellschaftlich übergeordneter Prozesse.
Alltagskulturelle Praktiken, Wissen, Konzepte und Denkmuster werden von Menschen nicht nur ausgeübt, sondern auch ständig neu gestaltet. Bei der Analyse gesellschaftlicher Wandlungsprozesse spielen sie eine entscheidende Rolle: in ihren Lebensrealitäten spiegeln sich Veränderungen und lässt sich Kulturgeschichte greifen.
Alltag ist von Menschen geprägt
Menschen geben durch einzelne Quellen Einblicke in ihre Professionen, familiäre Strukturen oder häusliche Gegebenheiten. Sie bewerten und deuten ihre Handlungen in Interviews und schriftlichen Aufzeichnungen und können die verborgenen Geschichten hinter den Objekten oder Fotos erzählen. Die Akteure sind Expertinnen und Experten ihres Alltags. Ihre Biografien und Berichte aus dem Alltag stehen gemeinsam mit den von ihnen überlieferten Objekten, Fotos oder Manuskripten exemplarisch für einen Ausschnitt des Alltags im 20. Jahrhundert in der jeweiligen Region.
Unterschiedliche Menschen zeigen unterschiedliche Perspektiven auf Alltag
Analysiert, interpretiert und vergleicht man die Quellen von unterschiedlichen Menschen, können Rückschlüsse auf alltagskulturelle Zusammenhänge und gesellschaftliche Phänomene gezogen werden. Anhand der subjektiven Lebensrealitäten lässt sich im Vergleich mit anderen Biografien, durch Kontextualisierung und Hinzunahme von weiteren Quellen, der Wandel des Alltags in verschiedensten Zusammenhängen und thematischen Fokussierungen erschließen. Darauf aufbauend können die in diesem Zeitraum wirkenden Prozesse interpretiert werden.