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Jugendzimmer um 1960

Die Sammlung umfasst Möbel und Einrichtungsgegenstände eines Jugendzimmers, das um 1960 eingerichtet wurde. Die Möbel ebenso wie die Wohnaccessoires waren von der Vorbesitzerin auch bei mehrfachen Umzügen beibehalten und immer wieder als Jugendzimmer aufgebaut worden, bevor diese als Komplettübernahme ins Museum gingen.

Beistellkommode, Baujahr um 1960
Photo: Hans-Theo Gerhards/LVR

Die im LVR-Frei­licht­mu­se­um Kom­mern be­find­li­che Samm­lung Ju­gend­zim­mer um 1960 um­fasst 80 Ob­jek­te, haupt­säch­lich aus den Be­rei­chen Mö­bel und Wohn­rau­mac­ces­soires, die zum gro­ßen Teil aus den 1950er und 1960er Jah­ren stam­men. Zu den Mö­beln aus die­ser Samm­lung ge­hö­ren u. a. zwei Cock­tail­ses­sel, ei­ne Lie­ge, zwei Kom­mo­den, ein Schrank und ein Roll­wa­gen. An Wohn­rau­mac­ces­soires sind ei­ne Schrank­uhr, ei­ne Tü­ten­lam­pe, viel­fäl­ti­ge Va­sen und Scha­len, so­wie Wand­schmuck in Form von ei­ner Uhr, Mas­ken und Fi­gu­ren zu nen­nen. Zur Samm­lung ge­hö­ren auch ei­ne Mu­sik­tru­he und ein Ra­dio.

Schrankuhr, vermutlich 1930er Jahre
Photo: Hans-Theo Gerhards/LVR

Das Be­son­de­re an die­ser Samm­lung liegt nicht in ei­ner aus­ge­spro­chen ho­hen Qua­li­tät der Mö­bel und Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de oder in ei­nem ge­schmack­lich auf­ein­an­der ab­ge­stimm­ten Stil. Viel­mehr ist es die Ge­schich­te des von der Vor­be­sit­ze­rin selbst ge­nann­ten „Ju­gend­zim­mer­s“ selbst, das von In­ter­es­se ist. Nach dem Aus­zug bei ih­ren El­tern hat­te die jun­ge Frau 1960 in Ham­burg erst­mals die Mög­lich­keit, ei­nen Wohn­raum nach ei­ge­nem Ge­schmack aber mit nur be­grenz­ten fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten aus­zu­stat­ten. Sie er­wei­ter­te die Ein­rich­tung des Ju­gend­zim­mers im Lau­fe der Jah­re nicht nur und er­setz­te Mö­bel und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de auf­grund von Be­schä­di­gun­gen und Ab­nut­zungs­spu­ren ge­ge­be­nen­falls mit mög­lichst ähn­li­chem In­te­ri­eur. Hier­für wur­de sie oft in An­ti­qui­tä­ten­lä­den fün­dig, er­hielt Ob­jek­te von Freun­den und Be­kann­ten oder fand sie beim Sperr­müll. Mehr noch hat­te die Vor­be­sit­ze­rin bei ih­ren vie­len Um­zü­gen - 1964/65 nach Bonn, wo sie ih­ren Mann hei­ra­te­te, 1972 in­ner­halb von Bonn, 1976 nach Ber­lin, 1979 in­ner­halb von Ber­lin, 1993 zu­rück nach Bonn - das Zim­mer über 50 Jah­re im­mer wie­der den räum­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten an­pas­send, aber dem ur­sprüng­li­chen Zu­stand an­nä­hernd, auf­ge­baut. Erst vor ei­nem 2015 er­folg­ten Um­zug nach Ber­lin in ei­ne klei­ne Woh­nung, in der sie ihr „Ju­gend­zim­mer“ nicht wie­der auf­bau­en konn­te, schenk­te sie es dem LVR-Frei­licht­mu­se­um Kom­mern.

Für das DFG-Pro­jekt wur­den al­le Ob­jek­te aus­ge­wählt.

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