Die Sammlung umfasst ein Gebäude, das als Arbeiterwohnhaus diente. Da die Originaleinrichtung nicht mehr vorhanden war, wurde diese aus Museumsbeständen ergänzt und umfasst exemplarische Möbel und Accessoires eines Arbeiterhaushaltes um 1900.

Außenaufnahme des Kleinstwohnhauses auf dem Gelände des LVR-Freilichtmuseums Lindlar
Photo: Suzy Coppens/LVR
Der im LVR-Freilichtmuseum Lindlar befindliche Bestand „Kleinstwohnhaus Hilden“ umfasst knapp 60 Objekte aus der Zeit um 1900 sowie ca. 70 Fotos vom Gebäude am Originalstandort, vom Wiederaufbau sowie von der Einrichtung auf dem Museumsgelände.
Das kleine Fachwerkhaus gehörte zum Hof der Familie Sandbach. Ursprünglich als Backhaus mit nur einem Raum erbaut, wurde es um 1763 zu einem Wohnhaus mit einer Gesamtwohnfläche von etwa 40 Quadratmetern umgebaut. Knapp 100 Jahre lang lebte ein Teil der Familie dort, bis ein kinderloses Ehepaar das Haus erbte. 1874 nahm es die achtköpfige Familie Erven als Untermieter auf. Seitdem war das Haus stets vermietet. Die Fabrikarbeiterfamilie Erven wohnte dort über drei Generationen. Anschließend folgte bis 1978 eine Reihe weiterer Mieter. 1990 übernahm das LVR-Freilichtmuseum Lindlar das Gebäude gemeinsam mit dem Nachbargebäude.
Das Originalinventar des Fabrikarbeiterhauses aus Hilden ist nicht mehr vorhanden, deshalb wurde aus der Museumssammlung des Freilichtmuseums ein für die Thematik und für den Zeitschnitt repräsentativer Bestand zusammengetragen. Er umfasst neben Wohnzimmer- und Küchenmöbeln sowohl Hausrat wie Geschirr oder Vorratsgefäße als auch Wohnraumaccessoires wie Deckchen oder Wandschmuck, die beispielhaft die Lebenssituation von Fabrikarbeiterfamilien im Bergischen Land demonstrieren.
Die Objekte stammen zum größten Teil aus Privathaushalten im Bergischen Land und wurden dem Museum geschenkt oder verkauft.