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ObjektDoppel-Petroleumkocher

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Description: Doppel-Petroleumkocher bzw. Doppelrechaud der Firma Haller aus Hamburg-Ottensen, mit einem Gestell aus Gusseisen. Es handelt sich um einen so genannten Dochtkocher. Die Kocher, auch Rechaud genannt, bestehen jeweils aus einem Unter- und einem Oberteil. Das Unterteil setzt sich zusammen aus dem Petroleumreservoir und dem eigentlichen Kocher aus emailliertem Eisenblech. Darunter befindet sich ein gusseisernes Untergestell mit an jeder Seite zwei verzierten Füßen, die einen festen Stand gewährleisten sollen sowie jeweils einem Henkel. Auf der linken Seite findet sich das eingegossene Wort "Original", auf der rechten Seite der ebenfalls eingegossene Firmenname "Haller". Dieses breite Untergestell aus einem Guss verbindet die beiden Kocher miteinander. Über dem Petroleumreservoir sind je zwei breite Dochte angebracht, die an der Unterseite ins Petroleum hineinragen und sich somit vollsaugen können. Die Dochte können über zwei Drehknöpfe mehr oder weniger hochgedreht werden. Auf diesen Unterbau kann man jeweils das Oberteil stellen, das zum Anheizen abgenommen werden muss. Es besteht ebenfalls aus einem gusseisernen Gestell mit vier Füßen. Darüber befindet sich wieder je ein Gefäß aus emailliertem Eisenblech, das an der Unterseite je zwei Aussparungen für die Dochte aufweist. Außerdem hat jedes der Gefäße ein aufklappbares Sichtfenster. Auf diesem Gefäß wiederum findet sich eine breite verzierte gusseiserne Platte, die man bei Bedarf auch abnehmen kann. Darin eingegossen finden sich die Worte "Musterschutz", "Ottensen" und "Kocher". In diese Platte, die ebenso wie das gusseiserne Untergestell aus einem Stück besteht und die beiden Kocher miteinander verbindet, kann man zwei verzierte Eisengitter einsetzen, auf die dann Töpfe oder andere Gefäße gestellt werden können.
Context: Petroleum-Kocher boten um die Wende zum 20. Jahrhundert eine zusätzliche Kochmöglichkeit, wenn der eigentliche Küchenherd außer Betrieb oder schon belegt war. Sie dienten aber auch zum Warmhalten von Speisen oder der Kaffeekanne und gaben außerdem Wärme an den Raum ab. Eventuell stellte man auf solche Kocher auch Töpfe mit Gerichten, die lange dünsten oder köcheln mussten, z. B. Kochbirnen oder Fleischbrühe. Obwohl diese Art von Herdgeräten ein warmes Licht ausstrahlten, brachten sie doch auch einige Nachteile mit sich, z. B. sonderten sie bei Betrieb einen unangenehmen Geruch ab, vor allem, wenn die Dochte falsch eingestellt waren oder das Gerät nicht regelmäßig gründlich gereinigt wurde. Dochtkocher waren eine frühe Form der Petroleum-Kocher. Sie wurden schnell nach Erscheinen der Petroleum-Gas-Kocher, die eine erheblich höhere Leistung bei viel sparsamerem Verbrauch und deutlich weniger Geruchsbelästigung erreichten, von diesen verdrängt. Bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts waren die Dochtkocher aber noch weit verbreitet, zumal in diesen Jahren Petroleum noch deutlich billiger als Gas war. Nachgefüllt wurde dieser Brennstoff meist aus einer speziellen Petroleumkanne.
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