In einigen Orten in der Voreifel – zum Beispiel in Linz – ziehen auch im 21. Jahrhundert an Karfreitag Kinder mit Ratschen oder Klappern durch den Ort und übernehmen das Geläut der Glocken. Der Vorstellung nach sind die Glocken in dieser Zeit nach Rom geflogen.
Im vormodernen, österlichen Brauchgeschehen war das Schweigen der Osterglocken vom Gloria an Gründonnerstag bis zur Auferstehungsfeier am Karsamstag besonders wichtig. Kirchenglocken hatten früher eine viel größere Bedeutung für die Menschen, sie waren neben der religiösen Symbolfunktion auch ein Zeitmesser im Alltag, denn Uhren waren vor allem bei der ländlichen Bevölkerung selten. Das Schweigen der Kirchenglocken ist ein symbolisches Zeichen (wie auch das Verhängen der Kreuze in den Kirchen) und Ausdruck der Trauer um Leiden und Tod Christi.
Das Ritual, die Glocken durch hölzerne Ratschen zu ersetzen, geht bis ins Mittelalter zurück. Klapperkinder waren Messdiener, die dann durch die Ortschaften liefen und das Glockengeläut mit ihren Ratschen übernahmen. Damit übernahmen sie vor allem die alltagsstrukturierende Funktion der Zeitanzeige der Glocken, denn sie liefen dreimal täglich durch den Ort und machten sich durch lautes Ratschen bemerkbar. Die Jungen sammelten im Anschluss daran auf ihren Heischegängen Eier im Ort – spezielle, regional spezifische Klapperverse und –lieder wurden dazu vorgetragen. Die Klappern waren in der Regel selbst gebastelt. Durch den Mitgliederschwund der beiden großen Kirchen und der Abnahme ihrer Relevanz für größere gesellschaftliche Gruppen gibt es heute Nachwuchsprobleme bei den Klapperkindern, so dass längst auch Mädchen und ortsfremde Kinder mitmachen dürfen. In Linz wird das Karklappern heute nicht mehr von der Kirche, sondern von einer Stadtmarketing-Initiative durchgeführt.