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Bestand Lich-Steinstraß

Der Bestand dokumentiert die dörflichen Strukturen in Lich-Steinstraß, das im Zuge des Braunkohletagesbaus umgesiedelt wurde. Die im Jahr 1977 erhobenen Berichte und Fotografien sind ebenso Teil des Bestandes wie Feldforschungstagebücher von den Aufenthalten vor Ort.

Hauptstraße im alten Dorf Lich-Steinstraß vor der Umsiedlung, 1977
Foto: unbekannt/LVR

Der Be­stand Lich-Stein­straß im LVR-In­sti­tut für Lan­des­kun­de und Re­gio­nal­ge­schich­te be­steht aus Re­pro­duk­tio­nen von et­wa 550 his­to­ri­schen Fo­tos, der Film­do­ku­men­ta­ti­on „Fron­leich­nam in Stein­straß-Li­ch“ (1978) so­wie aus 441 Schwarz­weiß­fo­tos des For­schungs­auf­ent­hal­tes ei­ner Stu­die­ren­den­grup­pe im Auf­trag des ehe­ma­li­gen Amts für rhei­ni­sche Lan­des­kun­de im Sep­tem­ber 1977 und den 16 zu­ge­hö­ri­gen For­schungs­ta­ge­bü­chern.

Wohnzimmereinrichtung in einem Haus des ursprünglichen Orts Lich-Steinstraß, 1977
Foto: unbekannt/LVR

Der Dop­pel­ort Lich-Stein­straß an der Ver­bin­dungs­stra­ße zwi­schen Jü­lich und Berg­heim war der ers­te von vier Or­ten, die im Zu­ge der Er­wei­te­rung des Rhei­ni­schen Braun­koh­le­re­viers um den Ta­ge­bau Ham­bach I von der voll­stän­di­gen Um­sied­lung be­trof­fen wa­ren. Von den an­fangs 1.800 Ein­woh­nern und Ein­woh­ne­rin­nen sie­del­ten zwi­schen 1981 und 1990 et­wa 50% in das neue Lich-Stein­straß über, das nun zur Stadt Jü­lich ge­hört.

Ziel des For­schungs­pro­jekts war die Do­ku­men­ta­ti­on der dörf­li­chen Wohn-, So­zi­al- und Ar­beits­struk­tu­ren so­wie von Fes­ten und Bräu­chen in mög­lichst vie­len De­tails. Die im Sep­tem­ber 1977 ent­stan­de­nen Fo­tos zei­gen Mö­bel, Haus­halts- und De­ko­ra­ti­ons­ge­gen­stän­de, land­wirt­schaft­li­che Ge­rä­te und Ma­schi­nen, Au­ßen- und In­nen­auf­nah­men von Häu­sern so­wie die Kir­che, den Fried­hof und Luft­auf­nah­men des Dor­fes vom Kirch­turm aus. Die For­schun­gen kon­zen­trier­ten sich we­ni­ger auf die ak­tu­el­len Le­bens­um­stän­de der Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner, son­dern vor al­lem auf Spu­ren aus den ers­ten Jahr­zehn­ten des 20. Jahr­hun­derts. Die For­schungs­ta­ge­bü­cher be­inhal­ten ne­ben hand­ge­zeich­ne­ten Grund­ris­sen, An­ga­ben zu Häu­sern und Hö­fen De­tails zu den je­wei­li­gen Be­richt­er­stat­te­rin­nen und Be­richt­er­stat­tern. Wei­ter­hin sam­mel­ten die For­schen­den In­for­ma­tio­nen zur Nut­zung der Ge­brauchs­ge­gen­stän­de und Ar­beits­ge­rä­te, Er­zäh­lun­gen aus dem Dorf­le­ben und mund­art­li­che Be­zeich­nun­gen.

Für das DFG-Pro­jekt wur­den die 432 Fo­tos, hand­ge­zeich­ne­te Plä­ne und der In­ter­view­leit­fa­den des For­schungs­auf­ent­hal­tes 1977 so­wie ein Auf­satz zur dörf­li­chen Bau- und So­zi­al­struk­tur in Lich-Stein­straß di­gi­ta­li­siert. Wei­te­re Fo­tos und die Film­do­ku­men­ta­ti­on wer­den fol­gen.

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