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DokumentKopie eines Zeitungsartikels

Lizenztyp Digitalisat: Rechte vorbehalten - freier Zugang
Beschreibung: Kopie eines Zeitungsartikel aus einer Ausgabe der Dürener Zeitung vom Juli 1912. In einer breiten Spalte, die eng mit Texten in Frakturschrift bedruckt ist, wird u.a. über eine Wanderhaushaltungsschule (Fettgedruckte Überschrift: "Wanderhaushaltungsschule des Kreises Düren") berichtet. Laut des Artikels verlief ein im Frühjahr 1911 in Wollersheim (Nideggen) veranstalteter Probekurs derartig erfolgreich, dass man in diesem Jahr zwei weitere Haushaltungskurse im Kreis Düren, in Ellen und Nideggen-Berg, anbot, die laut des Artikels ebenfalls bereits zahlreiche Anmeldungen verbuchen konnten. Der Autor schreibt u.a. "Die Teilnehmerinnen haben es geradezu bedauert, daß der Kursus nach 8 Wochen sein Ende erreichen mußte. Sämtliche Kursistinnen äußerten wiederholt den Wunsch auf Verlängerung des Kursus um einige Wochen, ein Zeichen, daß sie sich bewußt geworden sind, welche Vorteile der Besuch einer Wanderkochschule, speziell den Mädchen auf dem Lande, für ihr künftiges Leben bietet."
Kontext: Der Zeitungsartikel berichtet über einen Kochkurs, der 1911 in Wollersheim (Nideggen) veranstaltet wurde. Unter dem Titel "Haushaltungsschule" fand der Kurs auf Anregung des Landrates Kesselkaul als achtwöchiger Probekurs der Kreiswanderkochschule im Frühjahr 1911 im Haus von Martin Langen, Zehnthofstraße 62 in Wollersheim, mit 17 jungen Teilnehmerinnen statt. Bei den Frauen handelte es sich hauptsächlich um frisch Verheiratete, die im Kurs lernen sollten, selbstständig einen Haushalt zu führen, entsprechende Mahlzeiten zuzubereiten und die Ausgaben und Kosten zu überwachen. Margareta Henn, die Tante des Verleihers, nahm am Wollersheimer Kurs teil und verfasste während der acht Wochen ein eigenes Rezeptbuch, in dem sie nicht nur Anleitungen für die erlernten Gerichte notierte, sondern auch die jeweiligen Ausgaben für die benötigten Lebensmittel und die Seitenzahlen festhielt. Anhand der von ihr eingetragenen Datierungen auf jeder Seite, kann man genau nachvollziehen, an welchem Tag welche Gerichte gekocht wurden und in welcher Speisenfolge sie miteinander kombiniert wurden. Im Anschluss an diesen Teil des Buches notierte Frau Henn weitere, nun nach Kategorien sortierte Rezepte, u.a. Nachspeisen, Kuchen, Salate. Auf den letzten Seiten des Buches findet sich ein detailliertes, handgeschriebenes Inhaltsverzeichnis. Das Rezeptbuch wurde, laut Aussage des Verleihers, von Margareta Henn lange benutzt. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges ging es verloren und wurde erst Jahrzehnte später auf dem Dachboden des Wohnhauses der Familie in Wollersheim wiederentdeckt. Mitglieder des Geschichtsvereins Wollersheim e.V. versuchten im Nachhinein, die Namen der Teilnehmerinnen des Kochkurses zu ermitteln und stießen bei ihren Recherchen u.a. auf diesen Zeitungsartikel.
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