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ObjektKommunionsurkunde

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Kommunionsurkunde in einem profilierten Rahmen. Mitte: Jesus steht frontal, zeigt die Hostie und hält eine Patene. Zu seinen Füßen eine Ansammlung von Schafen. Darunter Text in Rahmung: Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise. Links und rechts in ornamental abgetrennten Bildfeldern jeweils ein kniender und betender Heiliger. Der linke S. Tarcisius Martyr in sich gekehrt im Gebet, die rechte S. Agnes Virgo Martyr durch Gestik und Mimik zu Jesus geöffnet. Die weiß gekleideten Heiligen sind von Attributen begleitet: Links die Lilie und die Säule mit einem Christusmonogramm, rechts eine Öllampe auf einem Stab und ein Lamm (Attribut). Darunter im Rahmen Text links: Jesus dir leb ich dir sterb ich, rechts: Komm Herr Jesu komm zu mir. Über den seitlichen Feldern zwei sitzende und schlafende Engel monochrom gehalten. Dort Textstreifen mit Sanctus.
Kontext: Die Gestaltung ist auf Jesus Christus fokussiert, der durch die Hostie und Patene einen Bezug zur Kommunion herstellt. Ansonsten fehlen weitere Hinweise auf das Abendmahl. Durch die Herde aus Lämmern wird Jesus zum Guten Hirten, der die ihm Anvertrauten beschützt. Hierin ist der Bezug zur christlichen Gemeinde hergestellt. Identifikationsfiguren für das Kommunionkind könnten in den beiden knienden Heiligen gegeben sein. Deswegen sind eigens ein männlicher und ein weiblicher Heiliger gewählt worden, die als Märtyrer ihr Leben für ihren Glauben gegeben haben. Der heilige Tarcisius, der auf dem Weg zu einem Kranken gesteinigt wurde, weil er die mitgeführten Hostien gegen Angreifer verteidigte, ist der Schutzheilige der Ministranten. Er bietet daher für das Kommunionkind und späteren Ministranten gute Identifikationsmöglichkeiten und scheint aus diesem Grund sehr geeignet. Es verwundert, dass man nicht mehr Abbildungen dieses Heiligen auf Kommunionandenken findet. Die heilige Agnes, die ihre Keuschheit hartnäckig verteidigte, ist als Schutzheilige der Jungfrauen geeignet, junge Mädchen an das Gebot der Keuschheit vor der Eheschließung zu erinnern. Auch sie übt eine Vorbildfunktion aus. Ihr Attribut (Lamm) wird ergänzt durch die Öllampe, die an das Gleichnis der klugen und törichten Jungfrauen erinnert. Ungewöhnlich modern und zeitgenössisch im Jugendstil gestaltet; sowohl stilistisch als auch ikonographisch vom Standard der Kommunionsurkunden abweichend; sehr anspruchsvoll und künstlerisch hochwertig. Nur der Name des Kindes und die Unterschrift des Pfarrers sind handschriftlich eingefügt, der Rest ist vorgedruckt, also eigens für genau diesen Anlass hergestellt.
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