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ObjektSpirituskocher

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Unverzierter Spirituskocher aus stark verrostetem Metall. Er besteht aus zwei Bestandteilen, die mit einem Scharnier verbunden sind und aufgeklappt werden können: im unteren Teil befindet sich eine Kammer für den Brennstoff, vermutlich konnte hier Spiritus eingefüllt werden. Allerdings gibt es auch einen seitlichen Anschluss für ein Rohr bzw. eine Flasche. Nach oben hin gibt es eine Lochung für die Flammen. Darüber kann man per Scharnier eine kleine Kochplatte klappen, auf die ein Topf mit einer zu erhitzenden Speise o. Ä. platziert werden kann. Eine Prägung an der Innenseite des Unterteils verweist auf den Typ bzw. den Hersteller des Geräts ("Norma 26").
Kontext: Der Kocher ist ein transportables Gerät zum Erhitzen/Kochen von Speisen und Getränken und steht im Gegensatz zum stationären Kochgerät, dem Herd. Kocher boten eine zusätzliche Kochmöglichkeit, wenn der eigentliche Küchenherd außer Betrieb oder schon belegt war. Sie dienten aber auch zum Warmhalten von Speisen. Eventuell stellte man auf/in solche Kocher auch Töpfe mit Gerichten, die lange dünsten oder köcheln mussten, z. B. Kochbirnen oder Fleischbrühe. Spirituskocher verwenden Ethanol (Spiritus) als Brennmaterial für die Nahrungszubereitung. Ihre Vorteile liegen in einer günstigen Fertigung und in einer einfachen Handhabung, da Ethanol nicht explosionsfähig ist. Nachteilig sind hingegen der geringe Heizwert von Ethanol und seine schwere Entzündbarkeit bei niedrigen Temperaturen. Seiner Bauart nach gehört der Kocher zu den so genannten "Rechauds", der einfachsten Variante von (Spiritus-)Brennern, die seit etwa 1800 bekannt ist. Das in den Brenner eingefüllte Ethanol wird entzündet und erhitzt durch die Öffnung den Topf oder die Pfanne. Wird der Deckel komplett über die Öffnung im Brenner verschoben, wird die Spiritusflamme gelöscht.
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