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ObjektPetroleumkocher

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Unverzierter Petroleumkocher aus stark verrostetem Metall. Er besteht aus einem Korpus mit zwei Dochtschlitzen, in den Petroleum eingefüllt werden kann. Die Dochte, die unten in das Petroleumreservoir hineinragten, wurden durch die zwei Schlitze nach oben geführt. Der Korpus hat durch ein Gestell mit Füßen aus Eisen einen sicheren Stand. Die Dochte sind nicht mehr vorhanden. In den Korpus konnte man ein passendes Gefäß mit zwei angenietetem Eisenhenkeln stellen, das ebenfalls nicht mehr vorhanden ist.
Kontext: Petroleum-Kocher boten um die Wende zum 20. Jahrhundert eine zusätzliche Kochmöglichkeit, wenn der eigentliche Küchenherd außer Betrieb oder schon belegt war. Sie dienten aber auch zum Warmhalten von Speisen oder der Kaffeekanne und gaben außerdem Wärme an den Raum ab. Eventuell stellte man auf solche Kocher auch Töpfe mit Gerichten, die lange dünsten oder köcheln mussten, z. B. Kochbirnen oder Fleischbrühe. Obwohl diese Art von Herdgeräten ein warmes Licht ausstrahlten, brachten sie doch auch einige Nachteile mit sich, z. B. sonderten sie bei Betrieb einen unangenehmen Geruch ab, vor allem, wenn die Dochte falsch eingestellt waren oder das Gerät nicht regelmäßig gründlich gereinigt wurde. Dochtkocher waren eine frühe Form der Petroleum-Kocher. Sie wurden schnell nach Erscheinen der Petroleum-Gas-Kocher, die eine erheblich höhere Leistung bei viel sparsamerem Verbrauch und deutlich weniger Geruchsbelästigung erreichten, von diesen verdrängt. Bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts waren die Dochtkocher aber noch weit verbreitet, zumal in diesen Jahren Petroleum noch deutlich billiger als Gas war. Nachgefüllt wurde dieser Brennstoff meist aus einer speziellen Petroleumkanne.
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