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ObjektKombinierter Elektro-/Sparherd

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Dieser weiß emaillierte Kombinationsherd der "Ofenfabrik Anton Weber" kann sowohl mit Holz/Kohle als auch mit Strom betrieben werden. Mittig auf der Herdplatte befinden sich drei Kochstellen mit herausnehmbaren Herdringen, die mittels Holz/Kohle befeuert werden. Links davon ist eine rechteckige Vorrichtung in der Herdplatte, die für ein Wasserschiff vorgesehen ist und ebenfalls durch Holz/Kohle erhitzt wird. Dahinter befindet sich eine kreisrunde Vertiefung für das Ofenrohr. Auf der rechten Seite der Herdplatte sind die vier Kochstellen des Elektroherdes. Auf der Vorderfront sind mittig drei kleine Türklappen. Hinter der obersten Türklappe befindet sich die Feuerkammer, in die das Brennmaterial eingefüllt wird. Diese Feuerkammer ist mit einem Rost versehen. Die unterste Türklappe ist die Aschentür, hinter der sich eine Lade befindet, in die die bei der Befeuerung entstehenden Rückstände fallen. Die Klappe direkt über der Aschentür kann gekippt werden, um die Luftzufuhr in die Feuerkammer zu regulieren. Links von den drei Türklappen ist in der oberen Hälfte ein Backofen, der durch Holz/Kohle befeuert wird. Auf der Backofentür ist ein blauer dreieckiger Aufdruck "1891 / Weber". Darunter befindet sich eine hohe Schublade mit drei verschiedenen Fächern für Brennmaterial und Herdzubehör. Auf der rechten Seite der Vorderfront ist mittig der elektrisch betriebene Backofen. Darüber befinden sich fünf Drehschalter zum Einschalten und Regulieren der Hitze für die elektrisch betriebenen Kochstellen und den zugehörigen Backofen. Die beiden äußeren Drehschalter beziehen sich auf den Backofen und sind mit "Oberhitze" und "Unterhitze" bezeichnet, während mit den vier anderen Drehschaltern, die mit den Einstellungsstufen "1", "2" und "3" versehen sind, die Kochstellen bedient werden können. Unter dem Elektro-Backofen können hinter einer weiteren Türklappe Herdutensilien verstaut werden. Auf der Rückseite des Herds befindet sich ein Firmenetikett.
Kontext: Kombiherde mit einer Befeuerung für Holz und Kohle sowie mit einem Gas- oder Stromanschluss waren von den 1930er bis in die 1950er Jahre verbreitet. Sie sind ein gutes Beispiel dafür, dass bei der technischen Entwicklung neue Innovationen die alten Küchenpraktiken nicht sofort ablösten. Vielmehr wurden moderne und alte Küchengeräte parallel genutzt. So wurde auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen Haushalten weiterhin häufig der traditionelle Kohleherd bevorzugt. Im Rheinland haben vor allem Bergmannsfamilien für die Nahrungszubereitung oftmals dem Sparherd den Vorzug gegeben, da die Männer neben ihrem Gehalt auch Kohle als Naturalleistung erhielten. Zudem verwendeten sie zum Anfeuern des Kohleherdes Holzreste von Stützelementen aus den Stollen, die sie zusammen mit Zeitungspapier anfachten.
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