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FotoKüche mit Gas- und Sparherd

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Blick in eine Küche mit zwei Herden: Rechts ein weiß emaillierter Sparherd des Herstellers "Breidenstein" mit eingefasstem Fliesenspiegel zum Schutz der Küchenwand. Links davon ein Gasherd. Auf der rechten Seite des Herds befindet sich ein Backofenfach, auf der linken übereinander angeordnet das Feuer-, Luft (hier leicht gekippt)- und Aschefach. Unter dem Backofen ist eine Schublade für Brennholz angebracht. Um das Kochfeld läuft eine Stange ("Reling"). Daran hängen ein Kohlenzange sowie ein Schürhaken. Auf dem Herd stehen zwei Töpfe und ein Wasserkessel. Vom Herd geht ein Ofenrohr in die Wand, an der sich im unteren Bereich ein Aschefach befindet. Darunter steht ein Pappkarton (Aufschrift: "Greek Fruits in Syrup / packed and shipped by / CONEX") mit Holzscheiten zur Befeuerung des Ofens. Vor der Kiste liegt auf dem Boden ein kleiner Läufer. Links des Sparherds steht ein dreiflammiger Gasherd mit Backofenfach. Auf der Vorderseite befinden sich vier Knöpfe zur Regulierung des Herdes und des Backofens. Die metallene Abdeckplatte ist aufgeklappt, daran hängen eine Suppenkelle und ein Schaumlöffel. Auf den Herdpaltten stehen zwei Töpfe. Der Gasherd ist an die Wand gestellt, ein Fliesenspiegel besteht hier nicht.
Kontext: Offensichtlich wurden sowohl Kohle- als auch Elektroherd parallel verwendet, der Gasherd wurde wahrscheinlich erst nach dem Sparherd angeschafft. Sparherd nannte man im Allgemeinen jeden Kochherd, bei dem das zum Kochen der Speisen dienende Feuer in einem geschlossenen Feuerraum mit Rost und Aschenfall brannte, im Gegensatz zur offenen Herdstelle. Meist bestand die Herdplatte aus Gusseisen und beinhaltete mehrere Aussparungen für den Anschluss eines Abluftrohrs sowie für Töpfe, die mit so genannten Herdringen verkleinert oder vergrößert werden konnten. Das Anwesen im Ortsteil Lich bestand aus einer Schmiede, Ställen und einem Schuppen aus dem 19. Jahrhundert sowie einem Wohnhaus im Hof, das um 1900 gebaut wurde. Die Schmiede wurde 1960 abgerissen und an der Stelle ein Wohnhaus errichtet. Dort wohnte die Berichterstatterin mit ihren beiden Söhnen und der Schwester ihrer Mutter. Das hintere, ältere Wohnhaus war vermietet. Der Doppelort Lich-Steinstraß war der erste von vier Orten, die im Zuge der Erweiterung des Rheinischen Braunkohlereviers von der vollständigen Umsiedlung (zwischen 1981 und 1990) betroffen waren. Im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes im September 1977 dokumentierte eine Studierendengruppe im Auftrag des damaligen Amts für rheinische Landeskunde die dörflichen Wohn-, Sozial- und Arbeitsstrukturen. Lich-Steinstraß, 13. September 1977.
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