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ObjektHandsämaschine

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Handsämaschine in Form eines schubkarrenartigen Gerätes aus Eisen mit einem trichterförmigen Saatkasten aus Holz und Eisen. Eine gebogene Eisenplatte bildet Vorder- und Rückseite sowie den Boden des Saatkastens, die Seitenwände bestehen aus Holz. Die Säwalze im Saatkasten ist durch bewegliche Arme beidseitig mit dem vorderen Fahr- und Antriebsrad verbunden, so dass sie sich beim Bewegen des Rades mitbewegt. Seitlich am Saatkasten gibt es eine Öffnung, durch die das Saatgut in einen Trichter gelangt. Eine vorgesetzte, drehbare Metallscheibe mit acht unterschiedlich großen Löchern kann je nach Größe des Saatgutes eingestellt werden. Eine dreieckige Säschar zum Furchenziehen und genauen Platzieren des Saatgutes ist vor dem Trichter angebracht. Ein schweres Eisenrad (16 cm im Durchmesser) dient als Stützrad und zum Andrücken des Saatgutes. Der Saatkasten sowie die Eisenräder sind an einem Eisenrahmen mit Schrauben befestigt. Winkelig angebrachte Eisenstreben (Sterzen) dienen zum Führen des Gerätes. An ihrem Ende waren wohl ursprünglich Handgriffe aus Holz angebracht. Vorne am Rahmen gibt es Eisenhaken zur Befestigung eines Seiles, um das Gerät ziehen zu können. Ein Marqueur, ein Eisenstab, der nach hinten läuft und die nächsten Furchen markiert, ist beidseitig auf Höhe des Vorderrades angebracht. In diesen Marqueur wird ein weiterer Eisenstab als eine Art Abstandhalter eingehangen. Dieser hat zehn Löcher, von denen - je nach gewünschtem Furchenabstand - eines in einen Haken am gegenüberliegenden Rahmenteil eingehangen wird.
Kontext: Die Schar der Sämaschine zieht, bewegt man sie über den Acker, eine gleichmäßig tiefe Rinne in das Saatbeet. Das Särad verteilt in gleichmäßigem Abstand über eine als Särad oder Dosierrolle bezeichnete Lochscheibe einzelne Saatkörner aus dem Saatgutbehälter in die entstandene Furche. Dieser Vorgang wird Tiefenablage genannt. Die nachlaufende Druckrolle verschließt die Furche und drückt die Erde etwas an. Hierdurch versucht man, Vogelfraß zu vermindern. Sämaschinen dieser Bauweise werden vor allem für die Aussaat von kleinem Saatgut, z. B. von Rüben oder Karotten verwendet. Diese Art von Sämaschinen war seit den 1880er und 1890er Jahren stark verbreitet.
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