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Technik

ObjektElektroherd

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Elektroherd der Firma Homann-Werke GmbH aus Wuppertal-Vohwinkel. Der Herd verfügt über ein Kochfeld mit drei verschieden großen Platten sowie einer Platten-Attrappe. Zwischen den einzelnen Kochstellen wurde weiß lackiertes Blech angebracht. Das gesamte Kochfeld kann durch eine weiße hochklappbare Abdeckplatte aus lackiertem Eisenblech zugedeckt werden. An der Vorderseite des Herdes finden sich vier Regler, wovon drei für die Bedienung der Herdplatten vorgesehen sind und der vierte Regler für den Backofen, dessen große türkise Klappe direkt darunter zu erkennen ist. Eine weitere weiße Abdeckplatte darunter öffnet sich zu einem Fach, in dem Backbleche o. Ä. verstaut werden können. Beide Abdeckplatten sind mit siberfarbenen, verchromten und horizontal angebrachten Griffen ausgestattet. Der Herd zeigt leichte Gebrauchsspuren. Ein Aufkleber sowie eine Prägung auf der Rückseite geben Aufschluss über Hersteller, Herstellungsort und Herstellungsdatum. Demnach wurde der Herd am 24.01.1958 in Wuppertal-Vohwinkel von den Homann-Werken GmbH produziert und gehört zum Typ "Elektroherd HE 540/3 220 Volt / mit Abdeckblech".
Kontext: Der Herd stand beim Vorbesitzer in Köln direkt neben einem in gleichem Design gehaltenen, ebenfalls weiß-türkisen Kohleherd der Firma Homann-Werke GmbH. Offensichtlich wurden sowohl Kohle- als auch Elektroherd parallel verwendet. Elektroherde vereinfachten nicht nur die Nahrungszubereitung selbst, auch mühselige Arbeiten vor und nach dem Kochen entfielen nun, wie etwa das Heranschaffen von Kohle und Holz sowie das Anfeuern des Herdes oder das anschließende Reinigen der Feuerkammer und Entsorgen der Asche. Der erste Elektroherd wurde bereits 1893 auf der Weltausstellung in Chicago präsentiert, bis zu seiner flächendeckenden Verbreitung im Privathaushalt sollten allerdings noch einige Jahrzehnte verstreichen. Auch wenn die Firma AEG bereits 1910 ihren ersten Elektroherd konstruierte, fanden sie erst vereinzelt in den 1920er Jahren Einzug in großbürgerliche Küchen. Die Stromkosten waren noch viel zu hoch und die Technik dieser neuen Küchengeräte noch zu wenig ausgereift, als das sich Elektroherde als wirklich haushaltsfähig erwiesen. Der Siegeszug des Elektroherdes setzte in den 1930er Jahren ein, wo auch erstmals verstärkt für das elektrische Kochen geworben und auf die Vorteile gegenüber dem Gasherd hingewiesen wurde. Ab den 1950er Jahren fand der Elektroherd eine immer größere Verbreitung und verdrängte - auch im ländlichen Raum mit der Ausbreitung des Stromnetzes - den Gasherd.
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