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ObjektDas deutsche Sparkochbuch für Kriegs- und Friedenszeit mit Gesundheit- und häuslichem Ratgeber.

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Kochbuch aus dem Ersten Weltkrieg (Ausgabe von 1917) mit dem Titel "Das deutsche Sparkochbuch für Kriegs- und Friedenszeit mit Gesundheits- und häuslichem Ratgeber.", herausgegeben und verfasst von Frau V. Löbenberg, München. Auf dem Einband befindet sich unter dem Titel im Eichelaubkranz ein gefüllter Korb mit Gemüse und Früchten, unten im Kranz ein Eisernes Kreuz. Darunter steht der Spruch: "Gib uns unser täglich Brot!". Das Buch hat insgesamt 188 Seiten. Das Deckblatt scheint herausgerissen worden zu sein. Die erste Seite enthält folgende Widmung: "Der hohen Förderin aller Volks-Wohlfahrt, unser allergnädigsten Landesmutter Ihrer Majestät der Königin von Bayern Maria Theresia ehrfurchtsvoll zugeeignet von der Verfasserin." Beim vorliegenden Exemplar handelt es sich um die zweite Auflage des Werkes. Die erste Auflage war bereits im Jahr 1915 erschienen. Es enthält zahlreiche Rezepte und Hinweise, wie man beim Einkaufen und Kochen sparen kann, außerdem, wie man trotz Zutatenknappheit nahrhafte Speisen herstellen kann, was man als Ersatz für fehlende Lebensmittel nehmen kann (z. B. Nährhefe als Fleischersatz) sowie Tipps zur Konservierung und Haltbarmachung von Lebensmitteln. Neben Kochrezepten finden sich aber auch Haushalts- und Hygienetipps, z. B. zur Entfernung von Rotweinflecken aus weißer Wäsche oder gegen Sommersprossen. Im Anschluss an die Rezepte findet sich das Inhaltsverzeichnis, gefolgt von Werbeanzeigen, z. B. für Maggi-Würze, Blattgelatine, die Münchener Zeitung, oder auch für ein Buch, das offensichtlich der Ehemann der Verfasserin, Friedrich Löbenberg, herausgegeben hat (Thema: Ratgeber für rechtliche Fragen, besonders in Bezug auf den Krieg). In den Einband vorne hat jemand ein Rezept (für Kuchen?) notiert, darunter steht in einer anderen Handschrift der volle Titel des Buches samt Verfasserin, darunter ein weiterer Name. Im Einband hinten steht offensichtlich der Rest des (Kuchen-?)Rezeptes von vorne. Außerdem hat dort jemand "oh C €38" vermerkt. Im Inneren des Buches steckt ein handschriftlich beschriebener Zettel, ebenfalls mit einem Rezept bzw. einer Zutatenliste, auf der hinter jeder Aufführung die Kosten vermerkt sind.
Kontext: Während des Ersten Weltkrieges kam es zu einer gravierenden Unterversorgung der Bevölkerung. Die Seeblockade der Entente-Staaten und der Zusammenbruch einer funktionierenden Landwirtschaft führten - trotz Rationierung - zu einer schwerwiegenden Hungersnot. Kochbuchverlage veröffentlichten deswegen so genannte Kriegs-Kochbücher mit speziellen Rezepten, die den Mangel an Nahrungsmitteln durch Verwendung ungewöhnlicher Pflanzenbestandteile, wie Eicheln oder Baumrinde, umgingen.
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