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ObjektAnsichtskarte

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Historische Ansichtskarte mit einer schwarz-weißen Fotografie des Domhotels in Köln. An der rechten Bildseite ist auch der Kölner Dom zu erkennen. Im Vordergrund stehen mehrere Kutschen und Pferdegespanne. Die Aufnahme entstand wahrscheinlich in den letzten Jahren des ausgehenden 19. Jahrhunders bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts.
Kontext: An der Stelle des abgebildeten Domhotels hatte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Ballhaus und später ein Gasthaus mit Weinwirtschaft befunden, in dem dessen Besitzer nicht nur regelmäßige Konzerte veranstaltete, sondern auch ein Kuriositätenkabinett betrieb. In den 1830er Jahren wurde das Gebäude mit einem danebenstehenden Haus vereint und so erweitert. Nach einer Renovierung konnte das erste Domhotel als "Hotel du Dome" 1840 eröffnet werden. In den folgenden Jahren fanden dort Maskenbälle, Konzerte und Karnevalssitzungen statt, was dem Haus bald eine überregionale Bekanntheit bescherte. 1848 trafen sich im Rahmen der Märzrevolution dort ca. 500 Kölner Demokraten. In den 1850er Jahren wurde das Gebäude an den Straßburger Hotelierssohn Ignatz Theodor Metz verkauft, der das Hotel umbaute und 1857 unter dem Namen "Dom-Hotel" wieder eröffnete. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das Hotel zur ersten Adresse der Stadt, besonders beliebt bei Reisenden der "High Society" und bereits zwei Jahre nach der Neueröffnung wurde der Komplex erneut um ein Nachbarhaus erweitert, in dem Metz das "Café du Dome" einrichtete. Kurz nach der Fertigstellung des Doms, 1885, stürzte aufgrund einer statischen Fehlberechnung die Decke des großen Ballsaals sein, der darauf folgende Wiederaufbau des Hotels zog sich über ein Jahr hin. Bereits vier Jahre später wurde das Haus wieder um- bzw. neugebaut, denn neue Bauvorschriften verhinderten einen Umbau an Ort und Stelle. So wurde das alte Haus abgerissen und das neue "Dom-Hotel" auf dem Grundstück dahinter errichtet. 1893 konnte es eröffnet werden und erreichte schnell wieder seine alte Bedeutung, u.a. konnte es mehrmals Kaiser Wilhelm II. als Gast begrüßen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Domhotel weitgehend zerstört, jedoch in der Nachkriegszeit in einer "vereinfachten" und schlichteren Form wiederaufgebaut, bspw. verzichtete man auf die Kuppeln und Türmchen auf dem Dach des früheren Gebäudes, auch, um die Aussicht auf den Dom nicht unnötig zu verbauen. Noch bis 1982 führten Nachfahren des Ignatz Theodor Metz das Haus, danach wurde es an einen englischen Hotelkonzern verpachtet. Später gehörte die Mehrheit der Dom-Hotel GmbH & Co. KG. der Kölner Immobiliengruppe Lammerting, die sie 2010 an die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden verkaufte. Heute gehört auch das sog. "Blau-Gold-Haus", der ehemalige Firmensitz von 4711, der an das Domhotel angrenzt, zum Betrieb dazu. Seit 2013 wird das Domhotel renoviert und modernisiert. Die Neueröffnung als Fünf-Sterne-Plus-Hotel ist für 2016 geplant.
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