Direkt zum Inhalt
Filter:
Thema
in
  1. Alle Themen
  2. Rechtskulturen und normative Ordnungen
Ort
in
  1. Alle Orte
  2. Nordrhein-Westfalen

ObjektAnsichtskarte

Lizenztyp Digitalisat: CC BY 4.0
Beschreibung: Historische Ansichtskarte mit dem Schriftzug "Gruss aus Lindlar" sowie zwei Fotografien des Ortes in schwarz-weiß auf der Rückseite. Im oberen Bereich der Karte befindet sich eine Aufnahme des Ortes von oben, in der Mitte ist die Kirche zu sehen. Links darunter sieht man eine Fotografie des "Gasthof und Restauration A. Spicher", vor dem Haus befinden sich zwei kahle Weiden. Die Postkarte, die auf der Adressseite handschriftlich beschrieben wurde, lief im Juli 1906. Die Adressseite trägt außerdem zwei Poststempel: "Lindlar" und "Stadtkyll", wohin die Karte geschickt wurde, sowie eine 5-Pfennig-Briefmarke der Reichspost ("Deutsches Reich"). Als Datum ist der 25. bzw. 26. Juli 1906 angegeben.
Kontext: Die Geschichte des "Gasthofes v. A. Spicher" geht zurück in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, als August Spicher aus Lindlar Elisabeth Dicker heiratete, die das Gebäude als Mitgift in die Ehe einbrachte. Das Paar richtete darin eine Gastwirtschaft ein, die schon bald zum Mittelpunkt des geselligen Lebens im Ort wurde und deren guter Ruf auch Ortsfremde anzog, die im Gasthof speisten und auch übernachteten. Sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Obergeschoss befanden sich große Räume und Säle, die auch zum Abhalten von Versammlungen und Festen genutzt wurden. Daneben gab es im Erdgeschoss ein Textilfachgeschäft, das die Tochter des Gastwirtes führte. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte sich die Gastwirtschaft ihren Ruf als führendes Restaurant und Hotel in Lindlar bewahren. 1931 starb August Spicher, sein Sohn Otto führte den Betrieb fort. Nachdem auch Otto Spicher Mitte der 1950er Jahre verstorben war, ging der Besitz auf dessen Neffen über, den Kaufmann und Hotelier Karl Boedecker, der allerdings in Wiesbaden bereits selber ein Hotel führte. So blieb der Gasthof Spicher geschlossen, bis er 1959 vom Metzgermeister August Arnold aufgekauft wurde, der darin seine Metzgerei samt Verkaufsladen einrichtete, die nach seinem Tod von seinem Sohn weitergeführt wurde. 1991 wurde auch diese geschlossen. Mittlerweile befinden sich im Erdgeschoss des Gebäudes wieder eine Metzgerei sowie ein Antiquitätengeschäft.
Zurück nach oben